9 Highlights der Art Brussels
Diese Messe-Stände solltet ihr nicht verpassen

23. April 2024 • Text von

Keinerlei Grund für eine Midlife-Crisis: Die Art Brussels feiert dieses Jahr ihre 40. Edition und bietet mit einer Auswahl von 177 Galerien aus 31 Ländern einzigartige künstlerische Perspektiven und Beiträge. In fünf Sektionen präsentiert die Messe ein breitgefächertes kuratiertes Programm. Nach diesen Präsentationen lohnt es sich, Ausschau zu halten.

Sara Ludy: still from Metamimics (series), 2023, Galerie Office IMPART.

Office Impart, Berlin: Sara Ludy

Die Entwicklungen in der künstlichen Intelligenz krempeln gerade ganze Industrien um und diese Verwerfungen machen auch vor der bildenden Kunst nicht halt. Einige Künstler*innen haben begonnen, die Möglichkeiten der KI zu nutzen und in ihre künstlerische Praxis zu integrieren. Die amerikanische Künstlerin und Komponistin Sara Ludy nutzt KI als Werkzeug, um eine vermeintlich futuristische Welt zu präsentieren. Der Stand von Office Impart in der Sektion “Discovery” basiert auf ihrer aktuellen Videoarbeit “Metamimics“, in der Künstlichkeit durch eine neue Form der Abstraktion evoziert und unsere Beziehung zu Immaterialität und Raum hinterfragt wird. Die Präsentation umfasst neben Videoarbeiten auch Werke auf Leinwand, Drucke und Wandskulpturen.

Milène Sanchez: Marta,2023 – Galerie Claire Gastaud.

Galerie Claire Gastaud, Paris: Victor Levai und Milène Sanchez

Ebenfalls in der Sektion Discovery bedeckt die Galerie Claire Gastaud die Wände mit einer reflektierenden, silbernen Oberfläche, um die Werke von Victor Levai und Milène Sanchez ins rechte Licht zu rücken. Wie eine blitzende Erscheinung lädt dieser dramatisierte Raum die Betrachter*innen zu einer eindringlichen sensorischen Erfahrung ein. Gleichzeitig spielerisch und poetisch wirken die Gemälde von Milène Sanchez und die Keramiken von Victor Levai. Sie beide eint die Auseinandersetzung mit der Idee der Darstellung des Vergänglichen.

Kristof Santy: Gin Fizz, 2023 – Galerie Sorry We’re Closed.

Sorry We’re Closed, Brüssel: Don’t eat the Yellow Snow

Kristof Santy ist ein Maler, der sich besonders für die Art und Weise interessiert, wie wir das Alltägliche betrachten. Er agiert wie ein Entomologe, der Details sammelt und Gegenstände, Menschen und Situationen in verschiedenen Größen und Formen auf seinen Bildern festhält. Santy ist Teil der Präsentation “Don’t eat the Yellow Snow” der Galerie Sorry We’re Closed aus Brüssel. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf einen Song von Frank Zappa, es handelt sich dabei um den ersten Teil einer lose verbundenen vierteiligen Erzählreihe über besondere Charaktere.

Elina Brotherus: Yellow Still Life, 2021 – Martin Asbæk Gallery.

Martin Asbæk Gallery, Kopenhagen: Elina Brotherus

Eine fotografische Position zeigt die Martin Asbæk Gallery aus Kopenhagen. Die finnische Fotografin und Videokünstlerin Elina Brotherus wechselt in ihrer künstlerischen Praxis gekonnt zwischen autobiografischen und kunsthistorischen Ansätzen. Dabei sind viele ihrer Bilder und Videos Selbstporträts. In ihren vielschichtigen Kompositionen analysiert sie die Beziehung zwischen Mensch und Raum, sowohl in Bezug auf Innenräume als auch auf Landschaften.

Britta Rettberg, München und Ravnikar, Ljubljana:
Patrick Ostrowsky und Bart Lunenburg

Die Galerien Britta Rettberg aus München und Ravnikar aus Ljubljana haben dieses Jahr einen gemeinsamen Messeauftritt. Die Präsentation bringt die künstlerischen Sprachen von Patrick Ostrowsky und Bart Lunenburg zusammen und verspricht eine tiefgreifende Erforschung von räumlichen Beziehungen, Materialität und menschlichen Erfahrungen. Beide Künstler teilen ein tiefes Interesse an Architektur als Speicher von Erinnerungen, Geschichten und Prägungen und als Spiegelbild unserer Gesellschaft.

Abdul Abdullah: The wind at your back, 2023 – Gallerie Ames Yavuz.

Gallerie Ames Yavuz, Singapore, Sydney: Abdul Abdullah

Die unkonventionellen Gemälde von Abdul Abdullah sind Ausdruck seiner langjährigen Auseinandersetzung mit den Themen Migration und Vertreibung. Verwurzelt in seiner Erfahrung als junger australischer Muslim, der jetzt in Bangkok lebt, versucht der multidisziplinäre Künstler Momente der Freude, der Angst und der Selbstreflexion zu transportieren. Abdul Abdullah ist Teil einer Gruppen-Präsentation, die den Dialog zwischen Ermächtigung und Zwang ausloten will und sich eindrucksvollen Positionen über Identität widmet. Neben ihm werden auch Arbeiten von Karen Black, Kate Bohunnis, Sarah Drinan, Charles Levi und Caroline Rothwell am Stand von Ames Yavuz gezeigt.

Aurélie Gravas: Face with a Fan, 2023 – Alice Gallery.

Alice Gallery, Brüssel: Aurélie Gravas und Jean Jullien

Die Bilder von Aurélie Gravas entziehen sich jeder festen Erzählung, sie schwanken zwischen Figuration und Abstraktion, wobei sie Bezüge zu künstlerischen Traditionen beibehalten. Die in Brüssel lebende französische Künstlerin erkundet mit ihren Bildern einen einzigartigen und durchaus persönlichen Raum. Ihre Kunst spiegelt eine Vielfalt von Ansätzen und Absichten wider, die vielfältigen Ziele des schöpferischen Akts werden anerkannt, ob sie nun durch Eitelkeit, Müßiggang, Gewohnheit oder Vergnügen motiviert sind. Ebenfalls bei Alice Gallery werden auch Arbeiten von Jean Jullien gezeigt.

Galerie Sexauer, Berlin: Jeewi Lee

Schulpen sind die Rückenknochen der zu den zehnarmigen Tintenfischen gehörenden Sepien. Sie finden sich oft als angeschwemmtes Treibgut an Meeresküsten. Diese Artefakte nimmt Jeewi Lee als Ausgangspunkt für ihre dreiteilige Arbeit “Encounter (Future Past Tense)”, die am Stand von Sexauer gezeigt wird. Die Künstlerin reflektiert über die zarte und doch widerstandsfähige Natur dieser kleinen Objekte, die durch Meeresströmungen und Brandung gereist sind und dennoch fast unbeschadet an Land gespült wurden. Die Künstlerin reflektiert die Geschichten, die sie verkörpern, und erforscht ihre einzigartigen Eigenschaften und formalen Qualitäten.

Lena Valenzuela: Caught in the Act, 2023 – Galerie Droste.

Galerie Droste, Düsseldorf, Paris: Lena Valenzuela

Kitsch, Klischees und Symbolismus. In ihrer künstlerischen Praxis widmet sich Lena Valenzuela der Erforschung von Darstellungen weißer westlicher Frauenfiguren, auch in Bezug auf Fragen der Herkunft und Macht. Durch die Untersuchung von Themen, Codes und Farben, die standardmäßig mit einer Kategorie von Menschen assoziiert werden, will sie die Wurzeln vorgefasster Denkmuster in unserer Gesellschaft analysieren. Neben ihren Arbeiten werden bei der Galerie Droste auch Werke von Laust Højgaard präsentiert.

WANN: Die Art Brussels beginnt am Donnerstag, 25. April 2024, die Vernissage findet von 16 – 21 Uhr statt. Die Messe ist am Freitag, den 26. April, Samstag, den 27. April sowie Sonntag, den 28. April jeweils von 11 – 19 Uhr geöffnet.
WO: Brussels Expo, Hallen 5 & 6 Place de la Belgique 1, 1020 Brussels.

In freundlicher Zusammenarbeit mit Art Brussels.

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